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Musikkapelle Walten
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Chronik

1949 - So begann alles

Die Idee, eine Musikkapelle zu gründen, wurde mehr durch Zufall geboren. Fünf mutige Musikanten -Johann Platter, Johann Lanthaler, Hans Weger, Josef Oberprantacher und Franz Haller - gesellten sich zusammen und spielten an Weihnachten nach der Christmette das "Stille Nacht". Nach dieser Tat setzte sich in den Köpfen von Johann Lanthaler (Wanserhof), Johann Platter (Stürmerhof) und Franz Haller (Santlhof) immer mehr der Gedanke fest, eine eigene Musikkapelle zu gründen.
Bestimmt trug auch der damalige Zeitgeist dazu bei. Allerorts herrschte Aufbruchstimmung - die während der Faschistenzeit verbotenen Musikkapellen und Vereine wurden der Reihe nach wiedergegründet.
Es sollte noch drei Jahre dauern, bis aus der Idee Wirklichkeit wurde.

1952 Die Gründung

Im Frühjahr 1952 kam es zu ersten Vorgesprächen mit der Bürgerkapelle Untermais. Dabei wurde vereinbart, der Bürgerkapelle Untermais 15 Instrumente abzukaufen. Im Gegenzug dazu musste die Bürgerkapelle Untermais sich dazu verpflichten, einen Ausbilder für die neuen Musikanten nach Walten zu schicken. Und hier hatten die Waltner großes Glück: Mit Luis Gögele vom "Unterbreitenberger Hof" in Meran/Freiberg erhielten sie einen sehr erfahrenen Lehrmeister, der geprägt war von Disziplin, Zielstrebigkeit, Leidenschaft und Idealismus.
Nun konnte man mit der Gründung der Musikkapelle Walten beginnen. Man sprach junge Burschen an und es zeigte sich, dass die Begeisterung groß war.
Am 8. September 1952 war es dann soweit - die Instrumente konnten im Waltner Widum ausgeteilt werden.
Die offizielle Gründung erfolgte am 14. September 1952 beim Stürmerhof in Walten.

 

1952–1962: DER AUFBAU
Sofort nach der Gründung am 14. September 1952 wurde mit den Probearbeiten begonnen. Bereits gut zwei Monate später, am 25. November - dem Cäciliensonntag - konnte die junge Kapelle in der Waltner Antoniuskirche die „Haydn Messe“ zur Aufführung bringen. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass der Großteil der Musikanten ihr Instrument erst von Grund auf erlernen musste. Das spricht wohl zum einen für ein ausgefeiltes System des Lehrmeisters Luis Gögele und zum anderen für einen ausgeprägten Ehrgeiz der Musikanten. Die Proben der Musikkapelle Walten fanden nun zweimal wöchentlich statt. Für jede Probe musste man an Kapellmeister Alois Gögele 2000 Lire bezahlen. Jeder Musikant hatte seinen Anteil selbst zu bezahlen, egal ob anwesend oder nicht anwesend. Für viele Familien bedeutete dies eine erhebliche fi nanzielle Belastung. Der Freude und dem Ehrgeiz der jungen Musikanten taten auch die widrigsten Umstände keinen Abbruch. Umstände, wie schlechte Wege im Winter oder die Kälte und die mit 4 m x 7m x 2 m dimensionierte Waschküche des „Stürmerhofes“. Sie diente in den ersten 9 Jahren als Proberaum. Mit den ersten Marschproben begann man im Jahr 1953. Unter der Stabführung von Kapellmeister Luis Gögele marschierte man offi ziell das erste Mal im Gleichschritt bei der „Johannes-Prozession“ am 24.06.1953 nach Wans. Nach nur zwei Jahren, seit dem Bestehen der Musikkapelle Walten, kam 1954 mit Johann Lanthaler (Wans) schon der erste Kapellmeister aus den eigenen Reihen. Unter ihm nahm die Kapelle 1955 auch erstmals an einer Marschmusikbewertung, anlässlich des Bezirksmusikfestes in Meran teil. In der ersten Dekade der Musikkapelle Walten rückte man vor allem zu kirchlichen Anlässen aus. Bereits in den ersten Jahren trat die Musikkapelle Walten dem Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM) bei.

 

1962–1972: DIE FESTIGUNG
Die Kapelle hatte sich mittlerweile zu einem beachtenswerten Klangkörper entwickelt. Schon 1960 hatte man das erste Mal an einer Konzertwertung teilgenommen. Man wagte sich gleich an die Mittelstufe und wurde mit dem 1. Rang mit Auszeichnung belohnt. Erfahren war man im Marschieren - drei Marschmusikwettbewerbe hatte man bisher sehr erfolgreich absolviert. Bis 1964 nahm die Musikkapelle Walten jedes Jahr an einem Marschmusikwettbewerb und noch einmal an einer Konzertmusikbewertung teil. Trotz zunehmender Konzerttätigkeit überwiegten auch in der zweiten Dekade des Bestehens der Musikkapelle Walten die Ausrückungen zu kirchlichen Anlässen. Der Fleiß der Musikanten wurde belohnt durch die beliebten Ausfl üge, welche seit 1954 fest im Jahresprogramm eingeplant waren. So ging die Reise 1962 das erste Mal nach Deutschland. Dabei entstanden in den folgenden Jahren Partnerschaften mit verschiedenen Musikkapellen, welche teilweise bis heute anhalten.

 

1972–1982: KRISENJAHRE
Anfang der 1970er Jahre wurde die Musikkapelle Walten von einer schweren Krise erfasst. Diese Tatsache widerspiegelt sich auch darin, dass in dieser Zeit mehrfach ein Kapellmeister- und Obmannwechsel stattfand. Der einsetzende Tourismus in Walten hinterließ seine Spuren. Die Disziplin und der Probenfl eiß ließen bei manchen Musikanten nach. In der Kapelle kam Unmut und Unzufriedenheit auf. 1974 beschloss man sogar die Kapelle aufzulösen. Es war vor allem der Verdienst von Ferdinand Haller (Stadele
Ferdl), dass man letzten Endes doch noch aus dieser Krise fand. Überbrückt wurde diese schwere Zeit nicht zuletzt auch durch die Böhmische - eine Gruppierung innerhalb der Musikkapelle mit ca. 10 Musikanten. Durch sie konnte man weiterhin zu den kirchlichen Anlässen ausrücken. Nach insgesamt 25 Jahren als Kapellmeister legte 1981 Johann Lanthaler sein Amt nieder.

 

1982–1992: NEUORIENTIERUNG
Einen Umbruch erlebte die Musikkapelle Walten in den 1980er Jahren. Es kam neuer Schwung und Leben in den Verein. Der Klangkörper verdoppelte sich in der 4. Dekade seines Bestehens von 22 Mann auf über 40 Mitglieder. Der Musikkapelle Walten traten während dieses Zeitabschnittes viele junge Talente bei. Eine neue Generation wuchs heran. Mit Christa Gufler und Dorothea Gufler nahm die Kapelle 1981 erstmals auch Mädchen in ihre Reihen auf. Die Ausbildung der Jungmusikanten gewann zunehmend an Bedeutung. Das mittlerweile zur Tradition gewordene Pfingstkonzert wurde 1987 eingeführt. Großen Anteil an dieser Entwicklung hatten Kapellmeister Ehrenreich Haller und Obmann Josef Gufler. Am Ende der 4. Dekade vollzog die Musikkapelle Walten einen kompletten Führungswechsel. Mit Andreas Lanthaler gewann man einen talentierten Stabführer. Er sollte in den nächsten Jahren neue Maßstäbe setzen. Mit Adolf Augscheller hatte man 1990 wieder einen Kapellmeister aus den eigenen Reihen. Unter ihm erlebte die Musikkapelle eine enorme Leistungssteigerung. Rund um den neuen Obmann Andreas Augscheller formierte sich 1991 eine engagierte Führungsmannschaft.

 

1992–2002: MIT FRISCHEM ELAN INS NÄCHSTE JAHRTAUSEND
Den wohl größten Entwicklungsschub in der Geschichte ihres Bestehens erlebte die Musikkapelle Walten während der 5. Dekade. Im Bereich „Musik in Bewegung“ setzte man neue Maßstäbe. Im Jahr 2000 trat die Musikkapelle Walten als erste Kapelle Südtirols in der Höchststufe E an und gewann in Roncone (TN) schließlich diesen internationalen Marschmusikwettbewerb überzeugend. Auch musikalisch entwickelte sich die Kapelle zu einem Klangkörper mit hohem Niveau, welcher höchstes Ansehen im ganzen Land genießt. Die seit 1991 bestehende Partnerschaft mit der Trachtenblaskapelle Ramsau bei München führte zu einem bis heute anhaltenden regen Kontakt mit gegenseitigen Besuchen und Gemeinschaftskonzerten.

 

2002–2012: KONTINUITÄT UND STABILITÄT
Aufbauend auf die erfolgreiche Entwicklung der Musikkapelle während der ersten 50 Jahre ihres Bestehens, mit den dazugehörenden Unsicherheiten und Auf und Abs, setzte man in der 6. Dekade auf Kontinuität. Eine der Stärken war die Führungsebene mit dem konstanten Kern:
− Lanthaler Andreas, Stabführer seit 1989
− Augscheller Adolf, Kapellmeister seit 1990
− Augscheller Andreas, Obmann seit 1991
Zum langjährigen Führungsteam zählten daneben noch:
− Haller Peter, Kassier seit 1991
− Gögele Norbert, Vizeobmann seit 1994

Auf Kontinuität setzte man auch in Sachen Partnerschaft. Im Jahr 2011 feierte die Partnerkapelle Ramsau bei München ihr 40-jähriges Bestehen und gleichzeitig die 20-jährige Partnerschaft mit der Musikkapelle Walten. Einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte erlebte die Musikkapelle mit der Errichtung des neuen Probeheimes im Obergeschoss der neuen Feuerwehrhalle von Walten im Jahr 2006. Vom ersten Proberaum in der Stürmer Waschküche in den Jahren 1952-1961, zum Wechsel ins Widum von Walten, neuerlichen Umzug im Jahr 1963 in den Ausspeisungssaal der Grundschule Walten und Errichtung eines Proberaums im Unterdach der Grundschule Walten im Jahr 1986, war man nun endlich angekommen.

 

2012–2022: DIE MUSIKKAPELLE IM WANDEL DER ZEIT
Waren die ersten Jahre der 7. Dekade noch vorwiegend von Routine geprägt, so gab es vor allem in den letzten Jahren unvorhergesehene Veränderungen. Was die Mitgliederzahl betrifft, so musste im Jahr 2013 einer der größten Rückgänge verbucht werden. Über den 10-Jahres- Zeitraum verließen die Musikkapelle gut zwei Dutzend Mitglieder. Fast genauso viele kamen wieder dazu, sodass sich der Mitgliederstand von 50 im Jahre 2012 und 48 Mitgliedern im heurigen Jubiläumsjahr fast identisch zeigt. Neben den üblichen Jahresabläufen kamen immer wieder interessante Neuheiten dazu: − Zu einer Erfolgsgeschichte entwickelten sich die beeindruckenden Herbert- Pixner-Projekt Seekonzerte am See unterm Jaufenkamm. Die Reihe endete mit dem 7. Konzert am 4. August 2019 mit über 2.000 Besuchern bei diesem letzten Konzert. − Alle zwei Jahre seit 2012 fi ndet im Herbst das Egerländerkonzert der Musikkapelle Walten statt. Die fünfte Ausgabe ging am 16. Oktober 2020, unmittelbar vor der erneuten Schließung aller kulturellen Veranstaltungen aufgrund der Pandemie über die Bühne. − Einmalige Ereignisse waren die Filmaufnahmen zur Musiksendung „Klingendes Land“ im Jahre 2015 und die Beteiligung am Oktoberfest in München im Herbst 2017, zu welchem die Passeirer Musikkapellen und Schützenkompanien gemeinsam aufmarschierten. − Zu einer schönen Tradition entwickelt sich gerade das regelmäßige Aufspielen über mehrere Samstagnachmittage beim Altersheim in St. Leonhard. Die letzten zwei Jahre wechselten wir uns mit der Musikkapelle St. Leonhard ab. Ab heuer machen erfreulicherweise auch die Hinterpasseirer Musikkapellen mit. Auch in der 7. Dekade boten regelmäßige Ausflüge eine schöne Abwechslung. Ausflugsziele waren Monte Baldo, Achensee, Winterausflüge nach Ratschings, Ahrntal und Sarntal. In den letzten Jahren besuchten wir jährlich ausgewählte Konzertveranstaltungen von höchstem Niveau: Egerländerkonzerte 2015 und 2017, German Brass Konzert, 3AB Brassband…
Mit dem Besuch anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der Trachtenblaskapelle Ramsau im Jahre 1991 im oberbayerischen Ramsau in der Gemeinde Reichertsheim, Landkreis Mühldorf am Inn wurde der Grundstein einer bis heute andauernden Freundschaft gelegt. Auch während der letzten 10 Jahre wurde diese Freundschaft gepflegt. Es fanden zwischen unseren Kapellen die beliebten Doppelkonzerte statt, wir reisten zum Herbstfest nach Haag an und besuchten zuletzt mit einer Abordnung das 50-Jahr-Jubiläumsfest unserer Partnerkapelle im letzten Jahr, welches aufgrund der unsicheren Lage durch die Pandemie kurzfristig und spontan organisiert und zu einem wunderbaren Fest wurde. In vereinsverwaltungs- und organisationstechnischer Hinsicht gab es zum Ende der letzten Dekade eine große Bewegung. Die DSGVO und die Reform des Dritten Sektors erforderten ein umsichtiges Handeln. So nutzte man den Anlass, den Verein als juristische Person des Privatrechtes einzutragen, um so in Zukunft u. a. haftungsrelevante Vorkehrungen zu treffen. Das Statut vom 07.01.1994 wurde grundlegend überarbeitet und sowohl an die vereinsinternen Gegebenheiten als auch den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen entsprechend angepasst. Am 24. September 2020 wurden die neue Satzung und die neue Rechtsform im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung und im Beisein des Notars Dr. Gregor Gruber einstimmig beschlossen. Offiziell lautet seither der Name des Vereins „Musikkapelle Walten in Passeier Ehrenamtliche Organisation“ und die Kurzform „MK Walten in Pass. EO“. Als Ergänzung zur neuen Satzung brachte der Vorstand im laufenden Jahr eine eigene Geschäftsordnung auf den Weg. Seit Januar 2020 verfügt die Musikkapelle über einen zweiten Kapellmeister. Christian Gamper aus Ulten bzw. Proveis leitet den Klangkörper mit großer Kompetenz und pädagogischem Geschick. Berufsbedingt kann Christian Gamper die Kapelle nur von Herbst bis zum Hauptkonzert an Pfingsten leiten, sodass seine Konzertpremiere mit der Musikkapelle Walten aufgrund der Pandemieeinschränkungen´erst in diesem Frühjahr erfolgte. Über die Sommermonate führt weiterhin Adolf Augscheller den Taktstock, neben seinem Kapellmeisterauftrag bei der Musikkapelle St. Martin. Einen größeren Wechsel auf Führungsebene erlebte der Verein anlässlich der Neuwahlen bei der Mitglieder-Vollversammlung am 10. September 2021. Dem Vereinsvorstand gehören nach 36 Jahren Adolf Augscheller und nach jeweils 30 Jahren Norbert Gögele, Peter Haller und Andreas Lanthaler nicht mehr an. Für ihren außerordentlichen und vorbildhaften Einsatz danken ihnen die Mitglieder der Musikkapelle und die Dorfgemeinschaft von Walten.

Die Gründungsmitglieder

Franz Augscheller (Oberfeld), 2. Flügelhorn
Johann Augscheller (Tscharf Hans), Bariton
Anton Gufler (Pisn Tonig), 2. Klarinette
Josef Gufler (Mooser Sepp), 1. Klarinette
Anton Haller (Stadele), 1. Trompete
Ferdinand Haller (Stadele Ferdl), 1. Flügelhorn
Franz Haller (Wirts Franz), Becken
Georg Haller (Rinne), Tenorhorn
Gottlieb Haller (Lourdn), F-Bass
Johann Haller (Kehler Hans), 1. Klarinette
Josef Haller (Aue), kl. Trompete
Josef Haller (Wirts Sepp), B-Bass
Rudolf Haller (Stadele), Bombardon
Vigil Haller (Stadele), Es-Klarinette
Johann Lanthaler (Wans), Tenorhorn
Pepi Lanthaler (Lodn Pepi), 2. Klarinette
Franz Oberprantacher (Sinefeld), 2. Tenorhorn
Vigil Pfitscher (Gonde), Es-Trompete
Johann Platter (Stürmermandl), gr. Trommel
Max Pichler (Pichl), Es-Trompete
Valentin Pöhl (Tschaupitt), 1. Flügelhorn

Diese 21 Musikanten bildeten den Grundstock der heutigen Musikkapelle Walten.

1952 - 1962 Der Aufbau

Sofort nach der Gründung am 14. September 1952 wurde mit den Probearbeiten begonnen. Bereits gut zwei Monate später, am 25. November - dem Cäciliensonntag - konnte die junge Kapelle in der Waltner Antoniuskirche die "Haydn Messe" zur Aufführung bringen. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass der Großteil der Musikanten ihr Instrument erst von Grund auf erlernen mussten. Das spricht wohl zum einen für ein ausgefeiltes System des Lehrmeisters Luis Gögele und zum anderen für einen ausgeprägten Ehrgeiz der Musikanten.
Die Proben der Musikkapelle Walten fanden nun zwei mal wöchentlich statt. Für jede Probe musste man an Kapellmeister Alois Gögele 2000 Lire bezahlen. Jeder Musikant hatte seinen Anteil selber zu bezahlen, egal ob anwesend oder nicht anwesend. Für viele Familien bedeutete dies eine erhebliche finanzielle Belastung.
Der Freude und dem Ehrgeiz der jungen Musikanten taten auch die widrigsten Umstände keinen Abbruch. Umstände, wie schlechte Wege im Winter oder die Kälte und die mit 4m X 7m X 2m dimensionierte Waschküche des "Stürmerhofes". Sie diente in den ersten 9 Jahren als Proberaum.
Mit den ersten Marschproben begann man im Jahr 1953. Unter der Stabführung von Kapellmeister Luis Gögele marschierte man offiziell das erste Mal im Gleichschritt bei der "Johannes-Prozession" am 24.06.1953 nach Wans.
Nach nur zwei Jahren, seit dem Bestehen der Musikkapelle Walten, kam 1954 mit Johann Lanthaler (Wans) schon der erste Kapellmeister aus den eigenen Reihen. Unter ihm nahm die Kapelle 1955 auch erstmals an einer Marschmusikbewertung, anlässlich des Bezirksmusikfestes in Meran teil.
In der ersten Dekade der Musikkapelle Walten rückte man vor allem zu kirchlichen Anlässen aus.
Bereits in den ersten Jahren trat die Musikkapelle Walten dem Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM) bei.

1962 - 1972 Die Festigung

Die Kapelle hatte sich mittlerweile zu einem beachtenswerten Klangkörper entwickelt. Schon 1960 hatte man das erste Mal an einer Konzertwertung teilgenommen. Man wagte sich gleich an die Mittelstufe und wurde mit dem 1. Rang mit Auszeichnung belohnt. Erfahren war man im Marschieren - drei Marschmusikwettbewerbe hatte man bisher sehr erfolgreich absolviert. Bis 1964 nahm  die Musikkapelle Walten jedes Jahr an einem Marschmusikwettbewerb und noch einmal an einer Konzertmusikbewertung teil.
Trotz zunehmender Konzerttätigkeit überwiegten auch in der zweiten Dekade des Bestehens der Musikkapelle Walten die Ausrückungen zu kirchlichen Anlässen.
Der Fleiß der Musikanten wurde belohnt durch die beliebten Ausflüge, welche seit 1954 fest im Jahresprogramm eingeplant waren. So ging die Reise 1962 das erste Mal nach Deutschland. Dabei entstanden in den folgenden Jahren Partnerschaften mit verschiedenen Musikkapellen, welche teilweise bis heute anhalten.

1972 - 1982 Krisenjahre

Anfang der 1970er Jahre wurde die Musikkapelle Walten von einer schweren Krise erfasst. Diese Tatsache widerspiegelt sich auch darin, dass in dieser Zeit mehrfach ein Kapellmeister- und Obmannwechsel stattfand. Der einsetzende Tourismus in Walten hinterließ seine Spuren. Die Disziplin und der Probenfleiß ließen bei manchen Musikanten nach.
In der Kapelle kam Unmut und Unzufriedenheit auf. 1974 beschloss man sogar die Kapelle aufzulösen. Es war vor allem der Verdienst von Ferdinand Haller (Stadele), dass man letztenendes doch noch aus dieser Krise fand.
Überbrückt wurde diese schwere Zeit nicht zuletzt auch durch die Böhmische - eine Gruppierung innerhalb der Musikkapelle mit ca. 10 Musikanten. Durch sie konnte man weiterhin zu den kirchlichen Anlässen ausrücken.
Nach insgesamt 25 Jahren Kapellmeister legte 1981 Johann Lanthaler sein Amt nieder.

1982 -1992 Neuorientierung  

Einen Umbruch erlebte die Musikkapelle Walten in den 1980er Jahren. Es kam neuer Schwung und Leben in den Verein. Der Klangkörper verdoppelte sich in der 4. Dekade seines Bestehens von 22 Mann auf über 40 Mitglieder. Der Musikkapelle Walten traten während dieses Zeitabschnittes viele junge Talente bei. Eine neue Generation wuchs heran.
Erstmals nahm die Kapelle auch Mädchen in ihre Reihen auf.
Die Ausbildung der Jungmusikanten gewann zunehmend an Bedeutung. Das mittlerweile zur Tradition gewordene Pfingstkonzert wurde eingeführt. Großen Anteil an dieser Entwicklung hatten Kapellmeister Ehrenreich Haller und Obmann Josef Gufler.
Am Ende der 4. Dekade vollzog die Musikkapelle Walten einen kompletten Führungswechsel. Mit Andreas Lanthaler gewann man einen talentierten Stabführer. Er sollte in den nächsten Jahren neue Maßstäbe setzen. Mit Adolf Augscheller hatte man 1990 wieder einen Kapellmeister aus den eigenen Reihen. Unter ihm erlebte die Musikkapelle eine enorme Leistungssteigerung. Rund um den neuen Obmann Andreas Augscheller formierte sich 1991 eine angagierte Führungsmannschaft.

1992 - 2002 Mit frischem Elan ins nächste Jahrtausend

Den wohl größten Entwicklungsschub in der Geschichte ihres Bestehens erlebte die Musikkapelle Walten während der 5. Dekade.
Im Bereich "Musik in Bewegung" setzte man neue Maßstäbe. Im Jahr 2000 trat die Musikkapelle Walten als erste Kapelle Südtirols in der Höchststufe E an und gewann in Roncone (TN) schließlich diesen internationalen Marschmusikwettbewerb überzeugend. Auch musikalisch entwickelte sich die Kapelle zu einem Klangkörper mit hohem Niveau, welcher höchstes Ansehen im ganzen Land genießt.
Die seit 1991 bestehende Partnerschaft mit der Trachtenblaskapelle Ramsau bei München führte zu einem bis heute anhaltenden regen Kontakt mit gegenseitigen Besuchen und Gemeinschaftskonzerten.

2002 - 2012 Die Musikkapelle wird erwachsen

Aufbauend auf die erfolgreiche Entwicklung der Musikkapelle während der ersten 50 Jahre ihres Bestehens, mit den dazugehörenden Unsicherheiten und Auf und Ab`s, setzt man in der 6. Dekade auf Kontinuität.
Eine der Stärken war und ist die Führungsebene mit dem konstanten Kern:

- Andreas Lanthaler - Stabführer seit 1989
- Adolf Augscheller - Kapellmeister seit 1990
- Andreas Augscheller - Obmann seit 1991

Zum langjährigen Führungsteam zählen daneben noch:

- Peter Haller - Kassier seit 1991
- Norbert Gögele - Vizeobmann seit 1994

Auf Kontinuität setzt man auch in Sachen Partnerschaft. Im Jahr 2011 feierte die Partnerkapelle Ramsau bei München ihr 40-jähriges Bestehen und gleichzeitig die 20-jährige Partnerschaft mit der Musikkapelle Walten.
Einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte erlebte die Musikkapelle mit der Errichtung des neuen Probeheimes im Obergeschoss der neuen Feuerwehrhalle von Walten im Jahr 2006. Vom ersten Proberaum in der Stürmer Waschküche in den Jahren 1952-1961, zum Wechsel ins Widum von Walten, neuerlichen Umzug im Jahr 1963 in den Ausspeisungssaal der Grundschule Walten und Errichtung eines Proberaums im Unterdach der Grundschule Walten im Jahr 1986, war man nun endlich angekommen.